Windstärke | Windchill | Taupunkt | Luftdruck | Gradtagszahl(GTZ) | Heizgradtage(HGT)

Windchill | Windauskühlung

Der Windchill zu deutsch die Windkühle ist der Unterschied zwischen der wirklich gemessenen Lufttemperatur und der gefühlten bzw. empfundenen Temperatur in Abhängigkeit mit der Windgeschwindigkeit und schließt nur Temperaturen unterhalb von 10 °C ein. Der Wind hat die Wirkung, die Angleichung der Oberflächentemperatur des Körpers mit der Umgebungstemperatur der Luft zu beschleunigen, was Menschen als kühlend empfinden.


Taupunkt

Der Taupunkt ist die Temperatur, bei der auf einem Gegenstand (bei vorhandener Feuchtigkeit) die Kondensatbildung gerade einsetzt.. Der Taupunkt ist lediglich vom Druck abhängig, wohingegen die relative Feuchtigkeit eine von Druck und Temperatur abhängige Größe ist. Der Taupunkt ist der Wert bei der der maximalwert der Feuchtigkeit in der Luft erreicht wird bzw. die Luft aufnehmen kann (= 100 % relative Feuchtigkeit).

-eine Abkühlung unter die Taupunkttemperatur führt zur Kondensation,
-eine Erwärmung führt zu einer neuen Wasserdampfaufnahmefähigkeit.


Luftdruck

Der mittlere Luftdruck der Erdatmosphäre beträgt auf Meereshöhe 1013,25 hPa (relativer Luftdruck) und ist damit Teil der Normalbedingungen sowie vieler Standardbedingungen. Der Luftdruck sinkt rasch mit der Höhe – in Meereshöhe um etwa 1 hPa je 8 Meter (absoluter Luftdruck).

Regionale Schwankungen des Luftdruckes sind maßgeblich an der Entstehung des Wetters beteiligt, weshalb der Luftdruck in Form von Isobaren auch das wichtigste Element in Wetterkarten darstellt. Für die Wettervorhersage von Bedeutung ist der Luftdruck auf einer fest definierten Höhe in der Erdatmosphäre, die so gewählt ist, dass keine Störungen des Drucks durch Gebäude oder kleinräumige Geländeformen zu erwarten sind, also ohne eine Beeinträchtigung durch Reibung des Luftstromes am Boden in der sogenannten freien Atmosphäre. Eine Messung, die sich auf die Höhe der Erdoberfläche bezieht (sogenannter absoluter Luftdruck), würde in die Fläche übertragen eher die Topografie des Geländes als die tatsächlichen Schwankungen des Luftdrucks wiedergeben. Um diese Werte vergleichbar zu machen, bedient man sich einer Reduktion auf Meereshöhe (sogenannter relativer Luftdruck). Für das Wettergeschehen in Bodennähe sind vor allem die dortigen Unterschiede des Luftdrucks von Interesse. Sie führen zur Entstehung von Hoch- und Tiefdruckgebieten. Zwischen ihnen setzt aufgrund des Luftdruckgradienten der Wind als Ausgleichsströmung ein.

Auch in der Luftfahrt spielt der Luftdruck eine große Rolle, da die üblichen Höhenmesser im Prinzip Barometer sind. Die Flughöhe des Luftfahrzeugs wird also über den dort herrschenden statischen Luftdruck nach der barometrischen Höhenformel bestimmt. Ein unerwartet niedriger örtlicher Luftdruck kann dem Piloten eine zu große Höhe vortäuschen und damit zu gefährlichem Niedrigflug verleiten (Merksatz: „Von Hoch nach Tief geht schief“), daher muss vor und gegebenenfalls auch während eines Fluges der Höhenmesser auf den aktuell am Boden herrschenden Luftdruck eingestellt werden.


Gradtagszahl (GTZ)

Die Gradtagzahl und die Heizgradtage sind ein rechnerisches Maß für die Beurteilung des Heizbedarfs. Sie beschreiben den Einfluss des Klimas auf den Heizenergieverbrauch eines Gebäudes und helfen, den Wärmebedarf eines Wohnraumes zu bestimmen.

Die Gradtagzahl (GTZ) ist ein Maß für den Wärmebedarf eines Gebäudes während der Heizperiode. Sie bezeichnet die Differenz zwischen der gewünschten Raumtemperatur und der mittleren Außentemperatur eines Tages, falls diese Außentemperatur unter einer angenommenen Heizgrenze liegt.
Die Gradtagzahl ist ortsabhängig und wird gemessen, sobald die Außentemperatur unter der so genannten Heizgrenze liegt ( im Beispiel 15°C ). Sie ist die Summe aus der Differenz einer angenommenen Rauminnentemperatur ( im Beispiel 20 °C ) und der jeweiligen durchschnittlichen Tagesaußentemperatur ( im Beispiel 5,6 °C und 15,5 °C ) , die von der Wetterstation ermittelt wird.

Beispiel: Gewünschte Raumtemperatur 20 °C; angenommene Heizgrenze 15 °C. (GTZ 20/15)

Erster Tag:: Mittlere Außentemperatur 5,6 °C: Dieser Tag ist ein Heiztag und somit die Gradtagzahl: 20 °C bis 5,6 °C = 14,4
Zweiter Tag:: Mittlere Außentemperatur 15,5 °C: Dieser Tag ist kein Heiztag und somit die Gradtagzahl: 0,0

Die Gradtagzahl eines Monats ist die Summe der Temperaturdifferenzen über den Monat.

Die Gradtagzahl für die Heizzeit ist die Summe der Differenzen über alle Heiztage zwischen dem 1. September und 31. Mai.

Heizgradtage (HGT)

Bei der Berechnung der Heizgradtage (HGT) werden interne Gewinne berücksichtigt, z. B. durch Sonneneinstrahlung und Personen. Sie wird ähnlich wie die Gradtagzahl ermittelt, aber statt der Innentemperatur wird die Heizgrenze eingesetzt.

Beispiel: Angenommene Heizgrenze 15 °C - Mittlere Außentemperatur 5,6 °C = 9,4 Heizgradtage.

Die Bekanntmachungen zur Energieeinsparverordnung verwenden die Gradtagszahl GTZ 20/15 und vergleichen die so für das Jahr ermittelte Summe des jeweiligen Ortes mit einem Durchschnittswert für Deutschland. Die Gradtagzahl wird zur Abschätzung des Heizenergiebedarfs eines Gebäudes an diesem Ort verwendet und dient darüber hinaus zur Normierung von Heizenergieverbräuchen.

Es ist möglich einen bestimmten Heizenergieverbrauch auch klimabereinigt angeben, d. h. dass der Verbrauch nicht durch das milde Klima des Ortes oder z. B. einen warmen Winter verfälscht wird. Somit ist zu sehen, ob sich verändernde Verbräuche klimatische Ursachen haben oder aber vom veränderten Heizverhalten der Nutzer stammen.

Gradtagzahl und Heizgradtage können auch als Berechnungseinheit für die Heizkostenabrechnung verwendet werden.